Über das Netzwerk

Wie kann und sollte eine Erinnerungskultur in der Zukunft aussehen, die die gesellschaftliche Vielfalt in Deutschland stärker berücksichtigt und inklusiv ansetzt?

Um sich dieser Frage zu nähern, wurde das Netzwerk Erinnerungskultur gegründet. Anspruch und Absicht ist, dass ein Dialog zwischen möglichst vielen Akteur_innen aus unterschiedlichen Institutionen, Parteien, religiösen Gemeinschaften, Vereinen und Gruppierungen entsteht, die mit der Thematik „Erinnerung an Völkermord“ verbunden sind. Dabei nehmen wir vor allem den Völkermord an den Ezid_innen in den Blick. Gleichermaßen soll an den Holocaust und (anderen) Genoziden erinnert werden. Hierzu möchten wir informieren, aufklären und sensibilisieren.

Das Netzwerk Erinnerungskultur ist ein Verteiler, in den all diejenigen aufgenommen werden können, die direkt oder indirekt zum Völkermord an den Ezid_innen arbeiten oder in Verbindung zu Überlebenden stehen. Auch allgemein Interessierte sind willkommen. Im Netzwerk informieren wir zu bevorstehenden Veranstaltungen, Projekten oder Aktionen, und laden ein, selbst aktiv zu werden.

Mitglieder

Ali Atalan Sozialwissenschaftler, ehem. Abgeordneter des Türkischen Parlaments für die HDP

Katrin Unger stv. Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen und Leiterin der Abteilung Bildung und Begegnung

Die Gedenkstätte Bergen-Belsen versteht sich als ein internationaler Erinnerungs- und Lernort. Sie setzt die Geschichte des Kriegsgefangenen- (1940-1945) und Konzentrationslagers (1943-1945) sowie des Displaced Persons Camp (1945-1950) und deren  Wirkungsgeschichte in einen globalen Kontext. Es ist uns wichtig, die Heterogenität der Besucher_innen wahrzunehmen. Dies bedeutet unter anderem, anzuerkennen, dass die Geschichte des Ortes vor einer Vielfalt von Gewalt- und Entrechtungserfahrungen aufgefasst wird.

www.bergen-belsen.stiftung-ng.de/de/

Mariusz Rybak Gedenkstätte Bergen-Belsen, Koordinierungs- und Fachstelle Partnerschaft für Demokratie

www.demokratieinbergen.de

Katja Seybold Historikerin in der Gedenkstätte Bergen-Belsen, Abteilung Forschung und Dokumentation

www.bergen-belsen.stiftung-ng.de/de/forschung-dokumentation/

Gesellschaft für bedrohte Völker

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation. Sie setzt sich für verfolgte und bedrohte ethnische und religiöse Minderheiten, Nationalitäten und indigene Gemeinschaften ein.

www.gfbv.de/de/

Dr. Khabat Kedir
Eziden Weltweit e.V.

Wir sind eine international tätige, gemeinnützige Hilfsorganisation, die sich für Ezid_innen und christliche Minderheiten einsetzt. Unsere Hauptintention ist die Frauen- und Bildungsförderung sowie die Rehabilitierung nach dem Völkermord und humanitäre Hilfe.

www.ezidis.org

Gohdar Alkaidy Stelle für Jesidische Angelegenheiten e.V.

Die Stelle für Jesidische Angelegenheiten ist ein religiöser, kultureller, sozialer und parteipolitisch unabhängiger Verein, der sich für die Erhaltung und Anpassung der jesidischen Religion und Kultur an den modernen Weltfortschritt einsetzt und das Miteinander der Völker, Kulturen und Religionen im Einklang der jesidischen Lehre und der FDGO fördert.

www.s-j-a.org

Hilke Langhammer Bomann-Museum Celle

Im Herzen der Stadt, direkt gegenüber vom Celler Schloss befindet sich das Bomann-Museum, eines der schönsten und größten Regionalmuseen Norddeutschlands. Seit 1907 beherbergt das Haus auf rund 3500 Quadratmetern seine überregional bedeutsamen Sammlungen zur Volkskunde des östlichen Niedersachsens und zur Celler Stadtgeschichte. Heute warten auf die Besucherinnen und Besucher sieben Ausstellungen, die die Kulturgeschichte von Stadt und Region anschaulich und lebendig darstellen.

www.bomann-museum.de

Andreas Döring Schlosstheater Celle

Das Schlosstheater Celle leistet als Ort der Geschichte(n) seinen Beitrag zur Erinnerungskultur, zumal die Entstehung seiner jetzigen Form im Wiederaufbau einer Zivilgesellschaft wurzelt. Die über 100 Kolleginnen und Kollegen unterstützen die künstlerische Arbeit des 16-köpfigen Ensembles, das mit jährlich über 20 Premieren an vier Spielstätten ein breit aufgestelltes Programm bietet.
Das Schlosstheater Celle agiert als eines der sechs kommunalen Theater in Niedersachsen ganz besonders im Spannungsverhältnis von Tradition und Moderne – und von Stadt und Land.

www.schlosstheater-celle.de

Murat Yavsan Gemeinde der Eziden e.V.

Die Gemeinde der Eziden ist ein gemeinnütziger Verein in Bergen. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, eine Gemeinschaft der hier lebenden Ezid_innen zu bilden, in der die Religion und Kultur gepflegt sowie an Interessierte vermittelt wird.
Die Förderung der Religion, Sprache und der kulturellen Hintergründe sind wesentlicher Bestandteil unseres Vereins. Zusätzlich setzen wir uns für die Integration in die Bundesrepublik ein.

Ronya Othmann Autorin und Journalistin

Vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Aufenthaltsstipendium im Künstlerhaus Lukas 2015, dem MDR-Literaturpreis 2015, dem Publikumspreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2019 für ihren Text „Vierundsiebzig“ über den Genozid an den Ezid_innen und dem Gertrud Kolmar Förderpreis für ihr Gedicht „Ich habe gesehen“.

Martina Staats Leiterin der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

Die Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel setzt sich mit der Geschichte der nationalsozialistischen Justiz und des Strafvollzuges sowie den individuellen Verfolgungserfahrungen der Inhaftierten und Hingerichteten auseinander.

www.wolfenbuettel.stiftung-ng.de/de/

Dr. Gabriele Frech Amnesty International, Gruppe Celle

Amnesty International ist eine unabhängige internationale Menschenrechtsorganisation, deren Kampagnen und Aktionen auf den Grundsätzen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen basieren. Die Celler Gruppe thematisiert die weltweite Menschenrechtslage und setzt sich unter anderem gegen Folter und Todesstrafe sowie für die Freilassung politischer Gefangener ein.

Claudia Dettmar-Müller Bürgermeisterin der Stadt Bergen

Yilmaz Kaba ezidischer Aktivist, Journalist

Dr. Anne Bonfert Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen
Die Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen setzt sich ein für eine vielfältige, demokratisch-emanzipatorische, ökologisch und sozial gerechte Gesellschaft. Als grünes niedersächsisches Bildungswerk sind wir deutlich positioniert, bieten Orientierung und öffnen zugleich Räume für Aushandlungsprozesse. Wir arbeiten aktuell zu den drei Schwerpunktbereichen Klima, soziale Gerechtigkeit und Demokratie.

www.slu-boell.de

Enno Stünkel VHS Celle

Die VHS Celle ist die größte außerschulische Bildungsträgerin in Stadt und Landkreis Celle. Sie versteht Erwachsenenbildung als Beitrag zu einer demokratischen Gesellschaft.

www.vhs-celle.de

Kirsten Lühmann Vorsitzende des Freundschaftsvereins Celle-Batman e.V. sowie der Europa Union Celle

Der Freundschaftsverein ist gegründet worden, um die Städtepartnerschaft zwischen Celle und Batman in der Südosttürkei zu begleiten. Diese Partnerschaft wurde vom Türkischen Innenministerium untersagt. Der Verein hofft, dass sich diese Haltung ändert und die Bevölkerung der beiden Städte durch die Partnerschaft in Freundschaft verbunden werden kann.
Die Europa Union ist eine überparteiliche Bürgerinitiative, die sich für die Stärkung der Europäischen Union, für Völkerverständigung und Frieden einsetzt.

www.europa-union-niedersachsen.de/kreisverbaende/celle

Bündnis „Niedersachsen packt an“

NIEDERSACHSEN PACKT AN ist ein überparteiliches Aktionsbündnis von Politik und Zivilgesellschaft mit allen relevanten Akteurinnen und Akteuren – auch auf regionaler Ebene – zur Integration geflüchteter Menschen. Das Bündnis ist eine offene und lebendige Allianz und steht für ein demokratisches, pluralistisches, weltoffenes und tolerantes Niedersachsen. Es dient als Arbeits- und Dialogplattform, um das vorhandene Wissen zu teilen, Kräfte zu bündeln und die Integrationsangebote der kommunalen, staatlichen und freien Träger koordiniert zusammenzuführen. www.niedersachsen-packt-an.de und mehr über das Bündnis und seine Arbeit finden Sie unter

www.buendnisbilanz.de.

ZeitZentrum Zivilcourage

Das ZeitZentrum Zivilcourage ist ein außerschulischer Lernort der Landeshauptstadt Hannover und vermittelt anhand von Biografien die Geschichte der hannoverschen Stadtgesellschaft im Nationalsozialismus. Unter dem Motto „Mitmachen oder Widerstehen“ werden die Besucher_innen dazu angeregt, sich kritisch mit den Handlungs- und Entscheidungsmöglichkeiten der Menschen in der Vergangenheit auseinanderzusetzen und ein demokratisches Zusammenleben in Gegenwart und Zukunft zu reflektieren.

 

www.hannover.de/das-z

Dr. Menno Preuschaft & Carolin Scholz Landesdemokratiezentrum Niedersachsen

Das L-DZ Niedersachsen im Landespräventionsrat am niedersächsischen Justizministerium fördert die Beratung für Betroffene rechter, rassistischer oder antisemitischer Gewalt, die Mobile Beratung und Angebote der zivilen Ausstiegsberatung sowie ein Netzwerk von Fachstellen zur Primärprävention religiös-begründeter Radikalisierung. Darüber hinaus werden Maßnahmen für die Antisemitismusprävention, Antidiskriminierungsberatung sowie für Kleinprojekte umgesetzt.

„Eby“ Bakari Tangara Afrikanischer Dachverband Norddeutschland e.V.

Der Afrikanische Dachverband Norddeutschland e.V., kurz ADV-Nord e.V., setzt sich seit
2007 für ein demokratisches Miteinander im norddeutschen Raum ein und zielt mit seiner Arbeit primär darauf ab, gegen jegliche Art von Diskriminierung und vor allem Rassismus
vorzugehen. Dabei verstehen sie sich als Brückenbauer_innen zwischen Menschen mit afrikanischer Herkunftsgeschichte und allen anderen kulturellen Gemeinschaften. Der ADV-Nord setzt sich derzeit aus 25 Vereinen und vielen engagierten Einzelpersonen zusammen, die sich gemeinsam für das Wohl der afrikanischen Mitbürger_innen einsetzen. Dabei unterstützen wir diese bei der Umsetzung von eigenen Projekten oder leisten Hilfestellungen in krisenhaften Situationen.

www.adv-nord.org

Moritz Thies CVJM LVH e.V. / Anne-Frank-Haus Oldau

Der CVJM Landesverband Hannover e.V. und die dazugehörige Jugendbildungsstätte „Anne-Frank-Haus Oldau“ arbeiten seit weit über 20 Jahren im Kontext der historisch-politischen Jugendbildung um das Thema Erinnerungskultur und im Speziellen zu den Lagern Bergen-Belsen, dem Nationalsozialismus und der Biographie von Anne Frank. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit der Verfolgung im Nationalsozialismus soll dazu anregen, in der Gegenwart gegen Diskriminierung aktiv zu werden.

www.anne-frank-haus-cvjm.de

Enno Stünkel Celler Netzwerk gegen Antisemitismus

Das Celler Netzwerk gegen Antisemitismus ist ein Zusammenschluss jüdischer und nicht-jüdischer Akteur_innen, der seit 2015 Bildung und Aufklärung gegen Antisemitismus betreibt. Dazu gehört immer auch die Reflexion über Erinnerung und Erinnerungspolitik in der postnazistischen Gesellschaft.

Sabine Maehnert Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Celle

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Celle hat sich 1980 gegründet. Sie weiß wie die anderen Gesellschaften in Deutschland von der Schuld und stellt sich der Verantwortung für die in deutschem Namen betriebene Vernichtung jüdischen Lebens. Die Gesellschaft setzt sich für die Verwirklichung der Rechte aller Menschen auf Leben und Freiheit ohne Unterschied des Glaubens, der Herkunft oder des Geschlechts ein. Die Celler Gesellschaft gestaltet gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde Celle und der Stadt Celle ein Programm, das u.a. über Judentum als Religion, über jüdische Geschichte, Literatur, Musik und den Staat Israel informiert.

www.zusammenarbeit-celle.de

Statements: Warum ist das Netzwerk Erinnerungskultur wichtig?

Aktivitäten

Ausstellung in Bergen, „Das Leid von Şengal“

09. bis 30. Dezember 2022 / Ort: St. Lamberti Gemeinde
Kooperationspartner_innen: Stadt Bergen, Gemeinde der Eziden in Bergen e.V., St. Lamberti Gemeinde, Sinti, Reisende und Roma Celle Allertal e.V.

Märchen sammeln gegen das Vergessen

Ab September 2022 / Interkulturelle Bibliothek, Stadtbücherei Celle
Ezidisches Kulturzentrum in Celle und Umgebung e.V.

Pädagogischer Kunstworkshop mit jungen ezidischen Überlebenden

Sommer 2022
Mitwirkende: Atelier 22 e.V., Deniz Karabulut (Projekt X), KulturTrif(f)t e.V.

Ausstellung im Rathaus Celle „Das Leid von Şengal“

1. bis 21. August 2022
Schirmherrin: Susanne McDowell, Sozialdezernentin, Stadt Celle
Kooperationspartner_innen: Ezidisches Kulturzentrum in Celle und Umgebung e.V., Atelier 22 e.V., KulturTrif(f)t e.V., Ev.-luth. Kirchenkreis Celle, AWO Kreisverband Celle e.V., Mehrgenerationenhaus Celle

Trailer zum Erinnern an den Ferman zum 3. August

Juli/August 2022
Mitwirkende: Überlebende, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V., Gesellschaft für bedrohte Völker e.V., Albrecht Thaer Schule – BBS III, Amnesty International Celle, Stadt Bergen, Ezidisches Kulturzentrum in Celle und Umgebung e.V.

Eindrücke aus dem Netzwerk

Kontakt & Mitglied werden:

Dr. Leyla Ferman/ Isabell Leverenz
projekt.ferman@stiftung-ng.de
+49 (0) 51 41 – 933 55 52